Großglockner-Fahrt 2015
Am 13.06.2015 machten sich 6 Mitglieder des Vereins (Falut) mit Ihren Traktoren auf den Weg, den Großglockner zu erobern.
Begleitet wurden Sie von Ihren Ehepartnern, Freunden aus der Ruppiner Schweiz und Barnim. Weitere Begleiter und Teilnehmer waren ständige Freunde und Unterstützer der "Freunde alter Landtechnik und Traktoren". 19 Traktorfreunde fanden sich am Fuße des größten Berg Österreichs am 14.06.2015 zur Fahrerlagerbesprechung ein.
Der Veranstalter Helmut Vötter hatte im Vorfeld ein straffes Trainings- und Vorbereitungsprogramm aufgestellt.
Der erste Veranstaltungstag der 8. Traktoren-Olympiade begann mit einer Rundfahrt durch den schönen Ort Kaprun/Zell am See.
Diszipliniertes Fahrerkönnen im kilometerlangen Konvoi war angesagt. Stadtverkehr, Ampelbetrieb, Tunneldurchfahrten, Kreisverkehre - sogar zweispurig, und dabei alle möglichst eng zusammenbleiben. Das war die Disziplin, die am ersten Tag beherrscht werden musste.
Und schon da tauchten Sie überall auf - die Paparazzi, die überall, an jeder Ecke lauerten um ein Bild von den toll anmutenden Traktoren im Entenmarsch zu erhaschen. Abends erfolgte die offizielle Eröffnung der 8.Oldtimer-Traktorolympiade mit dem Anzünden des Olympischen Feuers.
Der zweite Tag (nach eingehender Fahrerlagerbesprechung) wurde "durch Wind und Wetter" genannt.
Alle Maschinen wurden um 8.45Uhr gestartet, und es ging in Richtung Kitzsteinhorn. Ordentlich in Reih und Glied parkten wir unsere Schätzchen auf dem Parkplatz der Gondelbahn ab. In 3 Etappen erkundeten wir die höchstgelegene Großbaustelle Europas. In über 3000m arbeiteten Bulldozer, Radlader, Bagger um für Urlauber ein neues Domizil zu erschließen. Man sollte dabei erfahren, dass die Baumaschinen im Tal vorher zerlegt wurden, in Einzelbaugruppen mit der Seilbahn unter Beachtung der Traglast hochgebracht, und auf dem Berg wieder zusammengebaut wurden. Eine beachtliche Leistung! Schnee und Regen waren hier oben unsere Begleiter.
Nachdem wir im Informationszentrum vom Bürgermeister Kapruns einen Vortrag über die Erweiterung der Seilbahnanlage hören durften machten wir uns auf den Rückweg - wieder 2x Umsteigen, und den Blick ständig in die Natur...pur! Tolle Eindrücke haben wir mitgenommen...es kam aber noch besser!
Der Maiskogel, der um die 2000m hohe Hausberg Kapruns, lag an der Wegstrecke und sollte nun befahren werden.....!
Es hatte den ganzen Tag zuvor geregnet, und regnete unentwegt weiter. Es war aber nicht kalt. Das Führungsfahrzeug legte vor, und wir setzten nach. Ca. 1,5 Stunden dauerte die Auffahrt. Wir dachten....was soll hier oben nur noch kommen. Die aufgeweichten Wege machten die Wegstrecke zur echten Herausforderung für Mensch und Maschine. Wir wurden jedoch belohnt. Eine teilweise gute Aussicht und eine geheizte große Stube beim Bergbauern machten die nassen Sachen wieder trocken. Kaiserschmarren, Apfelstrudel und heiße Schokolade ließen uns die Strapazen der Auffahrt vergessen. Nach 1-2 Stündchen gemütlichen Aufenthalts machten wir uns auf die Heimreise.
Vorsicht war nach wie vor angesagt, das niemand abrutscht.
Am nächsten Morgen bei der Fahrerlagerbesprechung wurde der Ausflug und die Befahrung des Maiskogels als Erfolg bewertet, trotz des Wetters. Eine Planänderung ergab sich auch am dritten Tag. Statt der Eroberung des Großglockners besichtigten wir des Wasserkraftwerk Kapruns und fuhren mit den Traktoren nach Zell und durften den dortigen Lokschuppen besuchen. Dort werden alte Lokomotiven restauriert, so wie wir unsere Traktoren aufbauen. War sehr interessant!! Der Rückweg führte uns durch ein schönes Tal zurück zum Hotel. Dort erfuhren wir schon durch den Buschfunk "morgen gehts los". Alle waren sehr aufgeregt...Sachen packen ...usw.!
Nach dem gemeinsamen Abendessen wurde dann offiziell der Aufstieg auf den Großglockner für den nächsten Morgen geplant.
3.00Uhr wecken - Frühstück - Traktorcheck .......dann Abfahrt zum Starttreffpunkt in Ferleiten.
Nach ner Menge Herzklopfen waren wir dran! 10-9-8-.......2-1-"Start"
Nach ca. 1,5h Berganfahrt, bei einer ständigen Steigung von bis zu 14%, waren wir am Ziel angekommen. Alle hatten es geschafft und waren glücklich. Wir umarmten uns und es wurde auf den Sieg angestoßen. Jeder hatte gewonnen, da er und seine Maschine es geschafft hatten. Da Vorbereitung eben "Alles" ist, packten wir den Grill aus und brutzelten uns ein paar Würstchen.
Die Abfahrt war anschließend auch noch mal eine Herausforderung für die Traktoren und deren Maschinenführer. Die Bremsen mussten geschont und nicht zum Glühen gebracht werden. Eine Faustregel sagte uns, man soll im gleichen Gang bergabwärts fahren wie hoch. Und es hat geklappt. Abends im Hotel fand dann noch die Auswertungsveranstaltung statt. Dabei ergab sich dass unser Traktorfreund Hans Töpfer in seiner PS-Klasse 30PS zum Sieger gekürt wurde. Toll für uns, wieder einen Preis abgeräumt zu haben.
Am letzten Tag der offiziellen Veranstaltung wurde das olympische Feuer in einem feierlichen Rahmen gelöscht. Dabei wurde allen Teilnehmern ein Lob über die an den Tag gelegte sehr gute Disziplin ausgesprochen.
Ich persönlich bin auch sehr zufrieden über den gesamten Verlauf der Veranstaltung. Ich würde mich freuen, wenn bei der nächsten Traktorenexpedition noch mehr "Freunde der alten Landtechnik und Traktoren" mitkommen können.
Ein ganz besonderes Schmankerl durfte unsere Reisetruppe am letzten nichtoffiziellen Veranstaltungstag noch mitnehmen. Mit unseren berggeprüften Traktoren ging es daran, zu erkunden, wie hier in den Bergen der elektrische Strom erzeugt wird. Wir steuerten die Stauseen der Hohen Tauern an. Bis auf ca. 1700m konnten wir per Traktor gelangen. Von dort wurden wir mit einem Bus durch röhrenartige Tunnelanlagen in die Bergwelt der Tauern entführt. Weitblick ohne Ende...einfach ergreifend.
Nach einer Begehung der Staumauern besuchten wir die Ausstellung in der "Alpinwelt". Dort erfuhren wir Eindrücke über die Planung und Entstehung dieser für mich bewundernswerten Anlage. Unter welchen harten Bedingungen sich die Menschen zu damaligen Zeiten daran machten, aus erneuerbaren Energien Strom zu produzieren. Ca. 500 Höhenmeter abwärts machten wir uns es dann nochmal gemütlich in einem Bergbauernhof, bevor wir die Heimfahrt mit unseren Traktoren antraten.
Es war ein schöner Tag an einem Ort, der an Schönheit seines Gleichen sucht. Ich werde den Tag nie vergessen.
Am nächsten Tag wurden die Traktoren verladen und im Convoi ging es wieder fast 900Kilometer nach Hause.
Peter